Vollschritt- Halbschritt- und Mikroschrittbetrieb

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In der gezeichneten Stellung sind die Wicklungen W1 und W2 bestromt. Damit ist das vorhandene Kupfer nur 50% ausgenutzt. Schaltet man das andere Wicklungspaar zusätzlich ein, nimmt der Rotor eine Zwischenstellung zwischen den Polen ein, die mit erhöhtem Drehmoment gehalten wird. Zur Schrittweiterschaltung wird die Stromrichtung der Wicklungspaare umgepolt. Diese Betriebsart nennt man "Vollschrittbetrieb". Im Vollschrittbetrieb erreicht man das größte mögliche Drehmoment des Motors. Wegen der relativ großen Schritte, neigt diese Betriebsart allerdings zu Resonanzschwingungen des Rotors. Bei genügend externer Dämpfung kann jedoch der Vorteil des großen Drehmoments ausgenutzt werden.

Schaltet man die Stromrichtung eines Wicklungspaares nicht um, sondern zunächst aus und später in der anderen Richtung wieder ein, führt der Motor nach dem Ausschalten einen halben Schritt aus. Die Stellung bei einer ausgeschalteten Wicklung (wie in Bild 2) nennt man Halbschritt, und die Betriebsart bei der abwechselnd eine Halbschritt- und Vollschrittstellung erreicht werden, nennt man "Halbschrittbetrieb". Den Drehmomentunterschied zwischen Halb- und Vollschritt kann man durch erhöhten Strom während des Halbschritts ausgleichen (harter Halbschritt). Mit der Abstimmung des Halbschrittstroms kann die Drehmomentwelligkeit, die im Halbschrittbetrieb auftritt, vermindert werden. Der Halbschrittbetrieb hat weniger ausgeprägte Resonanzschwingungen als der Vollschrittbetrieb. Da außerdem die Schrittzahl/Umdrehung verdoppelt wird, und kein zusätzlicher Aufwand für die Leistungselektronik erforderlich ist, hat sich der Halbschrittbetrieb als Standardbetriebsart durchgesetzt.

Schaltet man die Ströme in den Wicklungen nicht abrupt aus oder um, sondern verändert man die Amplitude in kleinen Schritten nahezu kontinuierlich, ergibt sich der Mikroschrittbetrieb, der sich durch besonders gute Laufruhe des Motors auszeichnet. Die Schrittzahl/Umdrehung kann beliebig gesteigert werden, Grenzen sind nur durch die mechanische Fertigungsgenauigkeit und die geringe Drehmomentdifferenz bei sehr kleinen Schritten gegeben.

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